Tiere träumen auch! Vor allem bei Jungtieren merkt man das recht gut. Sie erleben viel und verarbeiten diese neuen Eindrücke während sie schlafen. Da sieht man oft zuckende Bewegungen. Welpen z.B. bellen oder winseln oft leise und manchmal geht auch der Wedel hin und her.

Einem Tier beim Schlafen zusehen ist mitunter eines der schönsten und bezauberndsten Augenblicke des Lebens, finde ich. Dabei habe ich mich schon öfter gefragt, was sie träumen. Und da ich in der glücklichen Lage bin, sie fragen zu können, habe ich das auch getan. Hier also der berührende Traum eines Hundes:

Ich stehe an einer Brücke und sehe einen Freund auf der anderen Seite. Er kommt mir entgegen. Ich stehe einfach nur da, denn er sieht anders aus. Doch ich weiß, dass ich ihn gut kenne. Er kommt also immer näher und mit jedem Schritt werde ich aufgeregter, freudig, doch auch etwas unruhig. Ich weiß nämlich nicht, was mich erwartet. Doch ich spüre, dass es was Großes ist. Weiterhin stehe ich da und warte. Plötzlich passiert gar nichts und ich bin woanders angekommen. Ich sehe mich auf einer Wiese stehen. In der Nähe ist ein kleiner Bach und dort trinkt gerade jemand daraus. Es steht auch wer im Wasser und plätschert voller Freude. Ich höre Gebell. Es ist laut und voller Freude. Ich wedle mit dem Schwanz und blicke auf meine Pfoten hinab, die sich in Bewegung setzen. Ich renne jetzt in Richtung Bach. Unterwegs sehe ich noch andere Hunde, die viel Spaß haben. Ich spüre eine große Leichtigkeit. Alles ist friedvoll und wunderschön. Hier ist so viel Liebe zu spüren. Am Bach angekommen, erkenne ich meinen Freund wieder. Er hat mit mir 10 wundervolle Jahre auf der Erde verbracht. Er war mein bester Freund. Er sieht so glücklich aus. Ich vermisse ihn sehr, denn er ist nicht mehr hier mit mir. Ich frage ihn, was wir hier tun. Er sagt: „Ich wollte dir zeigen, wie glücklich ich hier bin. Es geht mir gut. Ich habe bereits eine andere Gestalt angenommen und bereite mich in dieser auf ein neues Leben vor. Aber du hast mich nicht gleich erkannt, als ich mich dir an der Brücke gezeigt habe. Deshalb sind wir nun hier. An diesem Bach, den du bei näherem Hinsehen wieder erkennen wirst. Hier haben wir uns zum ersten Mal gesehen und leider auch zum letzten Mal.“ Ich stehe wie versteinert da. Doch plötzlich verstehe ich es.

Als ich aufgewacht bin, war ich verwirrt, etwas traurig, aber auch sehr zufrieden und erleichtert. Ich hatte so eine Ahnung, aber niemand hat mir was gesagt. Auf einmal kam mein Freund nicht mehr mit auf unsere gemeinsamen Spaziergänge. Irgendwann ist sein Frauchen mit einem neuen Hund aufgetaucht. Es war für mich tröstlich zu sehen, dass es ihm gut geht und er glücklich ist. Und ich weiß, dass er mich abholen kommt, wenn meine Zeit gekommen ist. Ich bin nicht alleine.

Mir sind beim Schreiben die Tränen gekommen. Nicht nur, weil ich so eine tiefe Freundschaft wunderschön und besonders finde. Auch, weil hier so viele Emotionen spürbar sind: Traurigkeit, Verwirrung, Angst, Liebe, Freude, Glück, Zufriedenheit, … Ich freue mich, dass Jack seinen lieben Freund wieder sehen durfte. Inzwischen ist er auch schon eine Weile bei ihm. Und womöglich stehen sie gerade zusammen am Bach und sind glücklich.